Duo Laia Genc & Roger Hanschel

Laia Genc & Roger Hanschel

Stichwort Sensibilität. Aus wagemutigen Klängen, ebenso wie aus rasanter Virtuosität werden in diesem Duo-Programm der beiden Künstler im Handumdrehen ganz viele lyrische Emotionen gezaubert. Eine Auslotung der kreativen Kräfte, die in der Spontaneität liegen findet statt und ein Geben und Nehmen wird auf Augenhöhe zelebriert. Roger Hanschel weiß sein Instrument in atmosphärischen Farben zum Klingen zu bringen. Laia Genc umkleidet diese mit subtilen, oft auch hypnotisch vorwärtstreibenden Texturen und erzeugt immer wieder schillernde, funkelnde Oberflächen, an denen sich die Klangwellen zu brechen scheinen. Beide bringen aus den vielen verschiedenen Kontexten ihrer Wirkungskreise einen enormen musikalischen Einsatz mit ein in das gemeinsame Spiel. Laia Genc und Roger Hanschel gehören zur Elite der nordrhein-westfälischen Jazz Szene. Hanschel ist Mitglied der Kölner Saxophon Mafia. Insgesamt war er bereits an fünf Deutschen Schallplattenpreisen beteiligt und ist SWR Jazz-Preisträger. Neben diversen eigenen Projekten wie Roger Hanschels Heavy Rotation, seiner Zusammenarbeit mit dem Auryn Quartett oder dem Trio Benares uva war er auch Gastsolist z.B. bei der NDR-Big Band, dem Norwegian Wind Ensemble und den Gotland Musikern. Aktuell ist Roger Hanschel Peisträger des WDR Jazzpreises 2018.
Genc ist ebenfalls mehrfach mit internationalen Jazzpreisen, sowie dem Kölner Jazzpreis „Horst und Gretl Will Preis“ dekoriert und spielt in zahlreichen Ensembles. Als Bandleaderin verfolgt sie verschiedene Projekte. Das Herzstück ihrer Arbeit ist das Pianotrio „Laia Genc LiaisonTonique“ mit dem sie seit mehr als 10 Jahren erfolgreich und sogar weltweit konzertiert. Ein Stipendium der NRW Kunststifung brachte sie in 2014 für einige Monate nach Istanbul. Aus diesem Aufenthalt entwickelte sich das Projekt „Istanbul Composers Orchestra“, das mittlerweile schon einige verschiedene Projektphasen durchgeführt und auf renommierten Musikfestivals gespielt hat.

Ausführliche Vitae unter:
www.laiagenc.de
www.rogerhanschel.de

„Welch kreative Kraft in der Spontaneität liegt, bewies einmal mehr eine Begegnung zweier NRW-Jazzer, die zwar schon viel voneinander gehört, aber noch nie miteinander spielerisch verbunden waren. Laia Genc, Pianistin aus Köln und Roger Hanschel, ein mittlerweile auch in Köln lebender Saxofonist, kamen auf besondere Einladung der Initiatoren der FineArtJazz-Reihen, hoch oben auf dem Gelsenkirchener Nordsternturm zusammen.
Was hier in zwei langen Sets entsteht, ist ein Nehmen und Geben auf Augenhöhe. Sich austauschen, in die Ideenwelt des anderen hineinfinden, sich dort einmischen und etwas aufgreifen, um es zu vollenden – solche Synergien entwickelten sich in diesem zuhauf…..Beide enthalten ihrer Hörerschaft die vielen Quellen, aus denen sich aufgeklärter zeitgenössischer Jazz speist, nicht vor: Da stürmen schnelle Läufe himmelwärts in kühner Verschachtelung – im Kern sind das glasklar definierte Ganztonskalen. Überbordende Spielfreude lebt auch bei Laja Genc – manchmal kindlich fantasievoll werden Töne nach frecher Zufallslogik hin- und hergeworfen und man liegt gar nicht so falsch mit so einer Assoziation: Die musikologische Bezeichnung für ein solches Zufalls-Verfahren heißt ja auch „Aleatorik“
(NRW Jazz, Stefan Pieper, 23.02.2016)

„Obwohl es für Laia Genc (Klavier) und Roger Hanschel (Saxophon) das erste Konzert miteinander war, harmonierten sie bestens im Nordsternturm…..Laia Genc und Roger Hanschel repräsentieren so ziemlich das, was man in der Jazz-Szene den „State of the Art“ nennt. Dabei ist Jazz eines der wenigen Genres in der Musik, das nicht still hält, das zappelt, immer wieder neue Horizonte erschließen will. Dieser unbedingte Wille zum Fortschritt unterscheidet es von (fast) allen anderen Stilen. Eigenkompositionen virtuos präsentiert“.
(Fine Art Jazz Marcus Römer, 22.02.2016)

„Dem Kölner JazzHausMusik-Label gelingt bekanntermaßen ein exklusiver Blick in die virulente Kölner Jazzszene und weit darüber hinaus. Laia Genc/Roger Hanschel entsprechen auf „Change Follows Vision“ diesem Leitbild mit einem Füllhorn von Visionen, die sie in eine Musik umsetzen, die vom ersten Moment an bezaubert, sphärisch, ätherisch, artistisch, auch vom Cover-Entwurf eines unbekannten Sprayers, der diese Vidionen unter Umständen sogar geweckt hat“.
(Jazz Podium, Ulfert Goeman, 12/18-1/19)

„The intimate and nurturing Change Follows Vision presents five tunes each by pianist Laia Genc and alto saxophonist Roger Hanschel, her reflective approach complementing Hanschel’s more biting style. The tunes span Genc’s romantic “Nazmiye,” Hanschel’s rigorous and plaintive title track, his swirling, aspiring “Begebenheiten I” and Genc’s “Zwischenträume,” during which the musicians conjure people taking steps between rain drops. At times, the two seem like competitors bent on racing each other to the finish. On Hanschel’s “Personal Dharma,” which starts slowly but accelerates, his tone lights the path toward a sparkling—and too-rare—Genc solo. A matter of stops and starts, a kind of duel, the tune is exciting, the two mocking each other as they vie for the same patch of footing. But the album’s outlier is Hanschel’s “Interlude,” a staggering display featuring the saxophonist’s mastery of staccato, circular breathing and what might be called power surges. Backed by a subtly percussive Genc, Hanschel stalks and wrestles himself here, bringing a strikingly muscular approach to a melody at the brink of bursting. Chamber jazz of a high order, this recording effortlessly blends discipline and drama.“
(Downbeat 2/2019, Carlo Wolff)

“Change Follows Vision” is a diligent and intense example to great communication that is hard to achieve when composition and improvization are concerned with formations like trios/quartets/quintets in mind. I think “Nazmiye” is the most romantic piece of the album with great mastery over the instruments and I believe “Interlude” requires staccato mastery with the difficulty of its performance. The effect of the duo on their audience in the titular “Change Follows Vision” makes one want to listen the album over and over again to re-experience this incredible experience. Laia’s composition “Lifeaholic” is a dynamic piece which showcases the virtuosity of the musicians and “Begebenheiten I” brings forward chaos, fear, emotional trauma even though it mainly focuses on the premise of hope. “Personal Dharma” brings the tension level up a notch and it conveys a feeling of stress that can easily be felt. These pieces are the highlights of this 70 minute-long, special album. The duo fill the free spaces they leave for each other successfully without overshadowing each other. The album reminds us how accessible high quality music can be.“
(Jazz Dergisi 12.4.2019)