Roger Hanschel & Auryn Quartett

Roger Hanschel & Auryn Quartett
„Niederschlagsmengen“        nominiert für den Jahrespreis der deutschen Schallplattenkritik 2015
Musik für Saxophon und Streichquartett von Roger Hanschel

Auryn Quartett –
Mathias Lingenfelder
Jens Oppermann
Stewart Eaton
Andreas Arndt

„Years of the fifth period“
Musik für Saxophon und Streichquartett von Roger Hanschel

CD eingespielt:
Frankfurt Contemporary Quartett –
Freya Ritts-Kirby – violin
Jagdish Mistry – violin
Susan Knight – viola
Michael Kasper – cello

 

14 Jahre nach seiner ersten Zusammenarbeit mit dem Auryn Quartett komponierte Roger Hanschel erneut ein Programm für Saxophon und Streichquartett. In 2001 reiste Hanschel zusammen mit dem renommierten Streichquartett im Auftrag des Goethe Instituts für drei Wochen durch Südamerika und präsentierte dort das Programm „years of the fifth period“. Nun ist es wieder soweit für ein erneutes joint-venture des Saxophonisten mit einem der renommiertesten klassischen Streichquartette. Hanschel kombiniert einmal mehr einen völlig auskomponierten Streichquartettpart mit immer wieder eingeschlossenen Improvisationen für das Saxophon. Waren in „years of the fifth period“ dichte, äußerst rhythmusbetonte Melodiegeflechte idealer Nährboden für ekstatische Saxophonpassagen, so geht es in „Niederschlagsmengen“ um die unendlichen Möglichkeiten der Farblichkeit des Streichquartetts als Kissen für Hanschels Klangreichtum.

Für seine Musik „years of the fifth period“ (Premiere im Januar 1998) gewann er Musiker des Ensemble Modern, Frankfurt, das FRANKFURT CONTEMPORARY QUARTET. Drei Jahre später reiste Hanschel zusammen mit dem renommierten AURYN QUARTETT im Auftrag des Goethe Instituts für drei Wochen durch Südamerika.
Die gleichnamige CD ist im Januar 2000 auf Virgin Classics erschienen.

„Years of the fifth period“ ist ein joint-venture des Saxophonisten Roger Hanschel mit einem der ambitioniertesten Streichensembles der zeitgenössischen Musik. Hanschel kombiniert einen völlig auskomponierten Streichquartettpart mit immer wieder eingeschlossenen Improvisationen für das Saxophon. Dichte, äußerst rhythmusbetonte Melodiegeflechte bilden einen idealen Nährboden für ekstatische Saxophonpassagen. Kontrastierend dazu wirken die unendlichen Möglichkeiten der Farblichkeit des Streichquartetts als Kissen samtigen Saxophonklangs.

 

„In Roger Hanschels siebensätzigem Zyklus „Niederschlagsmengen“ für Altsaxofon und die grandiosen Streicher des Auryn Quartetts bewegt sich Hanschels Altsaxofonstimme im Jazzidiom, die Tonsprache der Streicher tonal zeitgenössisch, mit Rückgriffen auf die Spätromantik – das Ergebnis ist eine Kammermusik von enormer Dichte.“
(FAZ, 31.10.2017)

„Roger Hanschel koppelte gemeinsam mit dem Auryn-Streichquartett impressionistische Ravelismen an indische Ragas, glänzte mit schier überirdischer Saxofontechnik inklusive perfekter Zirkularatmung.“
(FR, 30.11.2017)

Deutsches Jazzfestival Frankfurt 2017
„Roger Hanschel & Auryn Quartett war ein gelungener Beitrag zu „Jazz meets Classic“, ein intimes Zusammentreffen eines hochbegabten Altsaxophonisten mit vollendeter Zirkulartechnik, eines Komponisten – nach eigener Angabe letztmals vor 30 Jahren in Frankfurt – und Ästheten mit einem in der Branche unübertrefflichen Streichquartett.“
(Jazzpodium 12/2017 – 1/2018)

„Roger Hanschel & Auryn Quartett: eines der besten Jazz-Alben des Jahres.“
 (SWR2, 12.12.2014)
    
„Faszinierend ist die spielerische Lockerheit des Albums. Hier prallen die beiden Welten von Jazz und Kammermusik nicht aufeinander, sondern scheinen mit Staccati und Pizzicati in einer ungewöhnlichen, seltenen Leichtigkeit miteinander zu tanzen – wie im zweiten Teil von „Was Weite Herzen füllt“. Insgesamt deckt Hanschel ein Spektrum von meditativer Kammermusik bis zu halsbrecherischer Ensemble-Akrobatik ab – mal sonor, mal in spitzen Höhen.. „Niederschlagsmengen“  ist trotz der hintergründigen Spannung Musik zum Relaxen und sich Versenken.
( Jazzpodium, 4.10.2014)

„In sieben Stücken kombiniert er fremdharmonisch reizvolle, auskomponierte Streichquartett¬Passagen mit Improvisationen für das Saxophon. Das Ergebnis zeigt, dass der Jazz-Saxophonist das Streichquartett als Komponist und als Improvisator als gleichberechtigte künstlerische Partner anerkennt und integriert. Hanschel zwingt die vier Streicher des Auryn-Quartets nicht, Jazz zu spielen, andererseits legt er sich selbst keine improvisatorischen Fesseln an. Zuweilen nutzt der Altsaxophonist in seinen Kompositionen raffinierte Ostinato-Schichtungen, Harmonie-Variationen und überraschende Rhythmusmodelle als Grundlage für seine virtuosen Ausflügen auf dem Altsaxophon. So gelingen ihm komplexe Melodiengeflechte und Klangteppiche von faszinierender Dichte und ästhetischer Reinheit.“
(Klaus Mümpfer,Jazzpages, 21.8.2014)

„….Doch Roger Hanschel ist kein Saxophonist, der das Streichquartett als Startrampe für Improvisationen missbraucht. Er ist auch kein Solist, der sich auf den Sound dieses ehrwürdigen Streichensembles setzt wie auf ein luxuriöses Kissen. Hanschel ist ein Musiker, der das Streichquartett – als Komponist wie als Improvisator – im positiven Sinne „ernst“ nimmt. Toll anzuhören, wie Hanschel und das Auryn Quartet auf Wolke sieben grooven, wie sie Klang-Prismen ins impressionistisch gefärbte Licht halten, wie sie in mal in minimalistischen, mal neoromantischen Melodien schwelgen. So fantasievoll jedenfalls hat man Roger Hanschel noch nicht gehört. Auf dem Album „kitzelt“ ihn das Streichquartett gleichsam zu solistischen Höhenflügen, während umgekehrt der Komponist und Solist Hanschel die Vier vom Auryn Quartet zu rhythmischen Glanzleistungen anspornt wie sie „In sieben Stücken kombiniert er fremdharmonisch reizvolle, auskomponierte Streichquartett¬Passagen mit Improvisationen für das Saxophon. Das Ergebnis zeigt, dass der Jazz-Saxophonist das Streichquartett als Komponist und als Improvisator als gleichberechtigte künstlerische Partner anerkennt und integriert. Hanschel zwingt die vier Streicher des Auryn-Quartets nicht, Jazz zu spielen, andererseits legt er sich selbst keine improvisatorischen Fesseln an. Zuweilen nutzt der Altsaxophonist in seinen Kompositionen raffinierte Ostinato-Schichtungen, Harmonie-Variationen und überraschende Rhythmusmodelle als Grundlage für seine virtuosen Ausflügen auf dem Altsaxophon. So gelingen ihm komplexe Melodiengeflechte und Klangteppiche von faszinierender Dichte und ästhetischer Reinheit.“
(Günther Huesmann, SWR2, 19.8.2014)

„Von Haus aus ist Roger Hanschel Jazzmusiker, gereift in der Kölner Szene und unter anderem als Mitglied der Kölner „Saxofon Mafia“ bekannt geworden. Sein Horizont reicht jedoch weit über den herkömmlichen Jazz hinaus; unter anderem umfasst er das Feld der kunstvollen Text-Musik-Verschmelzungen, und letztendlich auch der „klassischen“ Kammermusik. In seiner siebenteiligen „Music For Saxophone and String Quartet“ verwirklicht sich letztendlich, was Gunther Schuller in den 1950ern prophezeite – und nie erlebte: dass eine Musik entstehen wird, die weder dem Jazz noch der zeitgenössischen oder traditionellen E-Musik zugeschlagen werden kann. Und dass es Musiker gibt, die swingen können – aber nicht müssen. Den sieben Stücken, die Hanschel für sich und das Auryn Quartet schrieb, ist anzumerken, dass er
– wohl aus seiner „Mafia“-Zeit – gewohnt ist, mehrstimmige Arrangements zu schreiben, bei denen jedem Instrument eine eigene Bedeutung und Linienführung zukommt. Sein eigenes Altsaxofon ist dabei ohne Sonderrechte in die Besetzung integriert…..Dass der erstklassige Tonmeister Andreas Spreer all dies in einem perfekt ausbalancierten Sound festhielt, erhöht den Genuss dieser ungewöhnlichen Musik.
(Werner Stiefele, Rondo Magazin, 19.7.2014)

„Also, wer die 65:46 Minuten dieses Albums aufmerksam verfolgt hat, der wird „Niederschlagsmengen“ als nichts anderes verstehen als das reine Manna, das vom Himmel gefallen ist. Anders lassen sich Vielfalt, Konzept- und Interpretationsstärke dieses Projektes schwerlich werten. Zu einer Zeit, da mehrere seiner Kollegen an elektronischen Geräten herumfummeln, mit dünnem Resultat, beschränkt sich Roger Hanschel auf fünf Instrumente, in keiner Form verstärkt oder verfremdet – und bietet Ganz Großes Kino.
…Was ist das? Das ist nicht Jazz, das ist nicht Kammermusik, da ist von beidem was verschmolzen (?), kontrastiert (?), das man einstweilen sozusagen nur begriffslos feiern kann…..„Niederschlagsmengen“ sind verstörend starke Zeichen von einem Musiker, der aus dem Jazz kommt. Sie sind von einer Fantasie, die (fast) sprachlos macht“
(Michael Rüsenberg, Jazzcity, 6/2014)

„Sich mit Respekt wahrzunehmen, kennenzulernen und im Vertrauen zueinander für eine musikalische Begegnung bereit zu sein, öffnet beengende kategorische Kokons. Das war anscheinend die berechtigte Erwartung von Roger Hanschel, klassisch versiert am Altsaxophon, aber mit Neigung zum Jazzidiom, dem unkonventionellen Auryn Quartett gewisse „Niederschlagsmengen“ gemeinsamer Klanginteressen zu offerieren. Ohne sich selbst als Solist zu exponieren, hat Roger Hanschel für diesen Zyklus aus sieben Sätzen ein Füllhorn stilistischer und struktureller Ideen so arrangiert, dass sein Saxophonpart vollkommen ins Streichquartett integriert ist……….Ein fulminates Werk für gleichberechtigte Partner, die auf seriösem Niveau übliche Abgrenzungen durchbrechen möchten.“         
(Hans-Dieter Grünefeld, Ensemble, 6/2014)

„Etwas Besonderes ist im Konzerthaus an der Musikhochschule zu hören gewesen: die Begegnung zwischen Jazz und Klassik auf hohem Niveau. Die Zusammenarbeit des Auryn Quartetts mit Roger Hanschel machte – im Umfeld postmoderner Unbefangenheit – unüberbrückbare Grenzen fast unsichtbar. In dem Auryn Quartett hat er für diese Begegnung einen großartigen Klangkörper gefunden, mit dem sein Instrument wunderschön verschmolz. Durch Hanschels Schreibweise konnte das Auryn Quartett seinen großartigen Sound immer wieder besonders eindruckvoll zur Geltung bringen. So changierte an diesem Abend moderne Klanglichkeit mit modaler Akkordfolge über der sich Bebop mit seiner Improvisationskunst bravourös zu entfalten wusste. Fantastisch präzise ausformulierte Unisonopassagen verliehen dem einen oder anderen Stück geradezu einen direkt in den Körper fahrenden Groove – und als besonderes Sahnehäubchen erhielten hier und da ganz einfache Kadenzen der Musik einen gewissen Humor, der sich durchaus versöhnlich über diesen Abend legte. So als wolle er dem Zuhörer sagen: „Die Zeit der ästhetischen Grabenkämpfe ist doch nun wirklich vorbei, auch wenn wir im Moment alle nicht sorecht spüren, wohin der Weg eigentlich gehen soll“.
(ans, Lippische Landes-Zeitung, 14.10.2013)

„…..“Musik für Kopf und Bauch“ habe er komponiert, sagt Roger Hanschel. Recht hat er. Denn was dem Kölner Ausnahmesaxophonisten mit seinem Projekt „years of the fifth period“ gelungen ist, darf nicht nur als intellektuelles, sondern auch als sinnliches Vergnügen gelten…..“
(General-Anzeiger Bonn 14.1.2002)

„Das, was zuerst die Aufmerksamkeit erregt, ist die Leichtigkeit mit der es Hanschel gelingt, den Klang seines Saxophons mit dem in sich so homogenen Klang des Streicherquartetts zu verschmelzen. Um dies zu erreichen, bedient er sich einer perfekten Intonation und eines klaren und sauberen Tons, oft ohne Vibrato.
Es handelt sich dabei um eine Art zu spielen, die mehr einem klassischen Musiker der franzö-sischen Schule als der eines nordamerikanischen Saxophonisten ähnelt. Innerhalb einer Ästhetik, die einen Klang von raffinierter Perfektion bevorzugt, baut Hanschel konventionelle Spieltech-niken mit einer Natürlichkeit ein, die die Schwierigkeit ihrer Ausführung vergessen macht.“
(Martin Liut, Buenos Aires 2001)

„Roger Hanschels Kompositionszyklus ist intelligente Kammermusik mit kleinen improvisatorischen Einschlüssen. Sie integriert verschiedene ethnische und historische Idiome, den aufgeklärten Kölner Jazz, Serielles und Spontanes, alles auf engem Raum und mit wohlüberlegt knappen Mitteln…. Hanschel komponiert weit ab vom Mainstream und auf der Höhe der Zeit wie nur wenige….. Als ausführender Musiker am Saxophon lebt Hanschel die gleiche intelligent- integrative Beweglichkeit vor wie als Komponist. Spieltechnisch steht ihm alles zur Verfügung, was heute als Virtuosität verstanden wird und seine Klangkultur ist Atemberaubend“
(Frankfurter Rundschau 15.1.98)

„Die ernste Strenge des Streichquartetts, der exemplarischen Gattung der klassischen Musik, die improvisatorische Freiheit, mit der Roger Hanschel oft sein Saxophon über die Fundamente des Streichersatzes erhebt – beides bleibt im Innenhof des historischen Museums nebeneinander bestehen, eigenwertig. Bis die Töne ineinanderdringen, sich mischen zu etwas Neuem, für das Hanschel das Modewort Crossover vermutlich zu abgenutzt ist.“
(Frankfurter Rundschau 16.8.99)

„Ganz selten benutzte er die Streicher als Lieferanten von Halteklängen, um sich darüber auszutoben, oder als Background. Nein. Hanschel bezog das Quartett ein in sein Spiel aus wechselnden Klangfarben, dichten Melodiegeflechten und minimalistischen Tonmalereien. Ein einziges Mal freilich hob der Holzbläser solo ab, in einem Interludium:
Ein schier endloser Monolog mittels Zirkularatmungstechnik, effektreich, konstruktiv und virtuos. Kein Zweifel, Hanschel ist ein Perfektionist.“
(Kölner Stadt Anzeiger 16.1.98)

„Die Musik entwickelt magnetische Kräfte und polarisiert. Wer sich in ihren Bannkreis begibt, kann sich darin verlieren.“
(Frankfurter Allgemeine Zeitung 14.8.99)

„…Hanschel verbindet in den Kompositionen zeitgenössische Klassik und seine Erfahrungen mit Jazz und improvisierter Musik zu aussagekräftigen und abwechslungreichen Klangbildern. Die meiste Zeit über steht das Saxophon gleichberechtigt neben den Streichern, und der obertonreiche Klang ergänzt und mischt sich hervorragend mit ihnen. Der Streichersatz ist sehr sorgfältig gearbeitet, nutzt die Möglichkeiten der Instrumente geschickt aus…..“
(Bonner Rundschau 14.1.2002)