Trio Benares

Deobrat Mishra – Sitar

Roger Hanschel – Saxophone

Prashant Mishra – Tabla

„Spannend, virtuos, sinnlich, schön“ !

Seit vielen Jahrzehnten gibt es eine starke Anziehungskraft zwischen indischer klassischer Musik und Jazz, ist doch die Improvisation zentraler Bestandteil beider Musikrichtungen. Gegründet in 2014 setzt das Trio Benares diese geschichtsträchtige Tradition von Begegnungen fort und feiert nun sein 10-jähriges Jubliäum.

Nach der preisgekrönten CD „Assi Ghat“ präsentiert das Trio Benares nun auch die zweite CD mit dem Programm „Rajas“.

Als Teil einer seit sieben Generationen bestehenden Musikerfamilie hat sich Deobrat Mishra  mittlerweile einen prominenten Platz  als Sitarspieler unter den Musikern seiner Generation erspielt. Mit seinem 30-jährigen Neffen Prashant Mishra, bildet er eine perfekt eingespielte Symbiose. Roger Hanschel, ein Meister seines Instruments und sicherlich einer der extravagantesten Saxophonisten der zeitgenössischen Musik trifft mit seinem  warmen Klang und Facettenreichtum auf den sinnlichen und brillianten Sound der Sitar, seine rhythmische Finesse erfährt in der Virtuosität von Prashant Mishras Tablaspiel seine Entsprechung. Das Trio Benares bildet eine perfekte Einheit.

 

Presse

„…Wer erwartet hatte, dass dies Jazz-Puristen abschrecken würde, sah sich getäuscht, denn das Haus war ziemlich voll…..Der größte gemeinsame Nenner zwischen Jazz und indischer Musik ist die Improvisation, und jedes Mitglied des Trios hatte diese Gabe. Die schnellen Handbewegungen von Prashant Mishra waren mit bloßem Auge kaum zu verfolgen. Der Mann konnte fast komplette Skalen auf seiner Tabla spielen. Überhaupt hatten die Stücke einen hochenergetischen Charakter, mitreißend, heftig swingend und ekstatisch, gelegentlich auch kontemplativ. Auch der Saxophonist überraschte mit seinem äußerst virtuosen Spiel, und der Sitarspieler sang sogar mit und der Tablaspieler sorgte für Bodypercussion. Kurzum: Es gab kein Halten mehr bei diesem Ausbruch von jazziger Weltmusik oder World Jazz. Ein toller Start in die neue Saison!           

(muziek-recensie.nl, 9.9.2024)

 

„Ein Altsaxofon gehört nicht zur landläufigen Instrumentierung für klassische nordindische Musik. Trotzdem klingt das, was das Trio Benares mit Deobrat Mishra (Sitar), Prashant Mishra (Tabla), und Roger Hanschel am Dienstagabend im Jazzlokal Cavete in Marburg spielte, sehr indisch. Nur eben nicht wirklich klassisch, sondern nach einem eigenen Weg der Annäherung zwischen avanciertem westeuropäischem Jazz und indischer Musik. Das Trio ist auf diesem Weg weit gekommen, immerhin existiert es seit nunmehr einem Jahrzehnt. Andererseits: Was ist ein Jahrzehnt gegen das bald halbe Jahrtausend Musik- und Familientradition, auf das Deobrat Mishra und sein Neffe Prashant Mishra zurückschauen?  Was bei diesem Trio, mit den virtuos beherrschten Klangwunder-Instrumenten Tabla und Sitar, mit dem ebenso virtuos und uneuropäisch gespielten Saxofon entstanden ist, klingt nach einem ganz eigenen musikalischen Weg, dem auf beiden Kontinenten Hörerschaften folgen können.“            

(Giessener Anzeiger 19.06.2024, Hans-Jürgen Linke)

 

„…Es ist eine Verbindung, die bis ins Innerste geht, in der lange individuelle Soli ebenso ihren Raum finden, wie ein virtuoses Zusammenspiel, das sich immer wieder gegenseitig befeuert, mitreißt und dabei immer ohne zu schielen beides im Auge hat – das indische Klangideal und die westlichen Jazzidiom. Musik, die sich zur Versenkung eignet, voller Zärtlichkeit und Poesie, die aber auch den euphorisierenden Energiestoß einer unbändigen Entladung nicht scheut. „  

(Jazzzeitung, 10.3.21)

 

„Mehr als Fusion“    „Wer nach ihrem preisgekrönten Album „Assi Ghat“ meinte:

besser geht’s nicht, der muss umdenken. Formulierungen wie „Virtuosität“ und „stupende Instrumentenbeherrschung“ wirken hohl angesichts dieses überwältigenden Feuerwerks aus indischer klassischer Musik und zeitgenössischem Jazz, das Deobrat Mishra (Sitar), Roger Hanschel (Altsaxophon) und Prashant Mishra (Tabla) – zusammen das „Trio Benares“ – auf „Rajas“ entfachen. Atemberaubende Soli, bei denen Hanschel den Turbo zündet und den High-Speed-Erkundungen der Sitar folgt, von der Tabla befeuerte Themen-, Stil- und Stimmungswechsel, lichtschnelle Zwiesprache zwischen Saxophon und Sitar, – das geht wahrhaft beglückend weit über alles hinaus, was man bisher im Bereich Indo-Jazz oder Fusion gehört hat.“              

(WP, NRZ 20.12.19)

 

„….Roger Hanschel setzte mit seinem Altsaxofon schließlich die Akzente. Ein warmer, satter Sound und Hanschels geradezu perfekte Atemtechnik trieben die Stücke immer wieder voran, schwungvoll und elegant, mal mit wuchtigen Paraphrasierungen, mal geschickt das Tempo verschleppend. Die Eigenheiten der traditionellen indischen Musik wirkten dann mit einem Mal gar nicht mehr exotisch, sondern sehr zeitgemäß. Man konnte förmlich spüren, wie sich die Vertreter dieser so unterschiedlichen musikalischen Traditionen aus purer Spielfreude die Bälle zuwarfen, und das bei größten Respekt vor dem kulturellen Hintergrund des jeweils anderen. Ein Ansatz, der auch reichlich Platz für rasante und dichte Soli ließ. Dabei entwickelten die ausgedehnten Klangstrecken mehr und mehr einen Sog, der die Musikern und auch das Publikum in der gut gefüllten Kirche in seinen Bann zog. Diese begeisternde Melange zwischen Weltmusik und Jazz war selbst für die durchaus experimentierfreudigen Honrather Konzerte eine gewisse Grenzüberschreitung, die aber sehr gut ankam. Die Musiker und ihre Leistungen wurden vom Publikum gefeiert.                            

(Kölner Stadtanzeiger, 29.10.19, Markus  Peters)

 

Preis der deutschen Schallplattenkritik

„Indische Klangwelten verbinden sich mit Jazz: Diese bemerkenswerte Geschichte wird hier vom Trio Benares um ein neues, ganz und gar zeitgenössisches Kapitel erweitert. Roger Hanschel, seit langem durch die Kölner Saxophon Mafia sowie Crossover-Projekte eher westlicher Prägung bekannt, vertiefte seine Kenntnis nordindischer Musik in Benares, an der Akademie des vielfach preisgekrönten Sitarvirtuosen Deobrat Mishra. Deobrats Neffe Prashant Mishra, ein junger Star der Szene, kam mit Tabla-Percussion dazu. Gemeinsam fanden die drei zu einer energiegeladenen Fusion, die man so noch nicht gehört hat. Hanschels Hoffnung, aus den Stilformen „eine originäre dritte Geschichte“ zu entwickeln, hat sich voll und ganz erfüllt“.

(Für die Jury: Jürgen Frey)

 

Jazzthetik, 7-8/2016

„In seiner neuen Band sucht Roger Hanschel die Begegnung mit der klassischen nordindischen Musik. Sein Trio Benares spielt mit einem Temperament und einer Virtuosität, die einen aus dem Sitz reißen können.
Lichtschnelle Themen, mitreißende Soli, clevere Innovationen – lange gab es kein so überzeugendes Indo-Jazz-Projekt mehr zu hören. „

(Hans-Jürgen Schaal )

 

Frankfurter Allgemeine Zeitung 23.5.2016

„Vor knapp sechzig Jahren lagen sie sich erstmals in den Armen: die klassische indische Musik und der Jazz. Ravi Shankar – auch nach seinem Tod im Jahr 2012 noch immer der berühmteste Sitar-Spieler aller Zeiten – war dabei: Er spielte mit Jazzmusikern wie Tony Scott und Bud Shank. Die Liaison hatte (und hat nach wie vor) etwas umständehalber Zwanghaftes, dank der königlichen Rolle, welche die Improvisation in beiden Musikarten spielt. Am aktuellen Ende der Entwicklung bewundern wir das Trio Benares. Dessen hinreißendes neues Album „Assi Ghat“ (Jazzsick/Inakustik) ist mit Meistern ihres Fachs besetzt: Deobrat Mishra (Sitar), Prashant Mishra (Tabla) – und von der Jazzseite her Roger Hanschel (Altsaxophon). Die jungen, vielgereisten Inder und der erfahrene Hanschel zeigen virtuose Spiellust, sie gleiten vom Tänzerischen ins Kontemplative, brechen aus der feinen Schönheit der vorgegebenen, sanglichen Themen in einen Rausch der Eigenerfindung aus. Wie Hanschel seine lebenslangen Erfahrungen der Jazz-Improvisation respektvoll mit den modalen Eigenheiten der indischen Tradition einfärbt, das darf man ruhig einmalig nennen“.  

(Ulrich Olshausen.)

 

Rondo Magazin 5/2016

Eigentlich liegen Welten zwischen indischer Musik und Jazz, sei es im Kontrast zwischen zwölftöniger und – im günstigsten Fall – zweiundzwanzigtöniger Tonleiter, sei es durch die Bedeutung der Rhythmen. Spielen Musiker aus diesen Hemisphären zusammen, braucht es viel Respekt und Lernbereitschaft. Der Kölner Saxofonist Roger Hanschel zählt zu dieser kleinen Schar derer, die nicht nur an der Oberfläche kratzen, sondern bei ihren Begegnungen mit indischen Musikern in die Tiefe gingen. Das Trio Benares verkürzt zwar die Dauer der Stücke auf für westliche Hörer angenehme fünf bis zehn Minuten. Andererseits gestalten sie diese auf der Basis indischer Rhythmen, die sowohl in den Schlagfolgen des Tablaspielers Prashant Mishra und den Klängen des Sitarspielers Deobrat Mishra als auch in Hanschels Melodien präsent sind. Er übernimmt die Verschleifungen und das Stakkato der Töne, vergisst aber die eigene Melodik nicht. Vier der sieben Themen hat sich Hanschel ausgedacht. Sie wirken ebenso leicht, locker und unverkrampft wie die zwei tradierten indischen Stücke und das von Deobrat Mishra komponierte „Jog“. Das Trio Benares verschmilzt Westliches und Indisches, wobei beide Seiten aufeinander zugehen, ohne die eigene Identität aufzugeben. Damit steht es in einer Traditionslinie der westlich-indischen Zusammenarbeit von Größen wie dem Altsaxofonisten Charlie Mariano, dem Gitarristen John McLaughlin und dem Geiger Yehudi Menuhin. 

(Werner Stiefele, 21.5.2016

 

Kriminalakte 6/2016

Jazz trifft indische Musik ist wahrlich nicht neu, aber, – mal mehr, mal weniger traditionell -, immer wieder gerne gehört. Am bekanntesten dürften, auch bei Nicht-Jazzfans, etliche LPs aus dem Hause ECM und Shakti, die mit Unterbrechungen seit über dreißig Jahren bestehende Band von E-Gitarrist John McLaughlin und verschiedenen indischen Musikern, sein, die das westliche Publikum mit indischen Musikern, Instrumenten, Rhythmen und Melodien bekannt machten und sie zu etwas Neues verarbeiteten. Denn das, was dabei entstand, war nicht das sklavische Nachspielen einer fremden Musik, sondern das verschmelzen verschiedener Traditionen zu etwas vollkommen Neuem.Seit 2014 gibt es auch das „Trio Benares“, das aus Roger Hanschel (Alt-Sax, u. a. „Kölner Saxophon Mafia“), Deobrat Mishra (Sitar) und Prashant Mishra (Tabla) besteht und das jetzt mit „Assi Ghat“ ihre erste CD mit einer guten Stunde Musik veröffentlichten. Außer den beiden Traditionals „Bhairav“ und „Kajari“ sind die restlichen fünf Lieder von Deobrat Mishra und, hauptsächlich, Roger Hanschel geschrieben. Zusammen spielen die drei Musiker eine hochenergetische Fusion aus Jazz und indischer Musik, die an Shakti erinnert, wenn Mahavishnu McLaughlin auf Speed Altsaxophon spielen würde. Begleitet von zwei Indern, die ihn anfeuern. Das ist ziemlich grandiose Musik, die fest in der Gegenwart verankert ist.

(Axel Bussmer)

 

Jazzpodium 5/20216

„…Charlie Marianos Erbe ist doch nicht verhallt. Roger Hanschel zieht mit seinem neuen Trio den Hut vor dem großen Alt-Lyriker und dessen von der indischen Musik beeinflussten Projekten. In den 70er Jahren brachte Mariano der westlichen Jazzwelt, und speziell seiner Wahlheimat Deutschland, die indische Musik mit einer originären Mischung aus seinen lyrischen und zupackenden Themen und meist breit besetzten indischen Instrumentarium, näher. Hanschel greift diesen Faden nun auf. Der Saxophonist lenkt gemeinsam mit Deobrat Mishra, Sitar, und Prashant Mishra, Tabla, endlich wieder die Aufmerksamkeit auf das Potenzial dieser Klangwelt. Die reduzierte Besetzung legt den Fokus auf Hanschels ideenreiche Themen, die er meist mit der Sitar gemeinsam entfaltet, über dem dichten Tablahintergrunfdtanzen lässt, und dann für solistische Erforschung öffnet. Das langjährige Zusammenspiel der beiden Mishras, Onkel und Neffe, sorgt dabei für ein mal dichtes, mal sehr spartanisches Klangnetz. Speziell dann, wenn Altsaxophon und Sitar sich für gemeinsame Soli zusammentun, entspinnt sich ein kontrapunktisches Feuerwerk. Vielleicht ist „Assi Ghat“ ja ein Startschuss für weitere weltumspannende Projekte, die durch die Tür gehen, die Charlie Mariano einst geöffnet hat.

(Thorsten Meyer)