BESETZUNG
Gabriele Hasler:
voice
Roger Hanschel:
altosaxophone
Fast überirdisch schön
Diese strahlend klare, weit tragende Altstimme könnte man sich hervorragend in einer Kathedrale vorstellen – sie gehört der Jazz-Sängerin Gabriele Hasler.
Ihr Gesang scheint eine festliche Botschaft zu vermitteln; manchmal wirkt er geradezu wie ein gesungenes Gebet. Und der warme Klang des Altsaxophons, das die Sängerin in wunderschönen harmonischen und melodischen Bögen umschmeichelt, scheint ebenfalls überirdischen Gefilden entgegenzustreben.
Roger Hanschel und Gabriele Hasler haben für ihre CD „Lovesongs“, die übrigens tatsächlich in einer Kirche eingespielt wurde, Lieder des englischen Renaissancekomponisten John Dowland (1563 -1626) bearbeitet. Eindringlicher, unprätentiöser, schlichter wurden alte und zeitgenössische Musik selten einmal zusammengeführt.
WAZ, Juli 2004 (Wolfgang Platzeck)
Unerwartetes Hörerlebnis
„(…) Virtuos und innovativ besetzt die Musik des bei Köln lebenden Duos eine eigene künstlerische Nische.
(…) Die scheinbar nahtlose Verschmelzung unterschiedlicher Stile, Stilwechsel ohne Bruch, bilden das Geheimnis des Duos Hasler – Hanschel.
Der kluge Einsatz von Elektronik trug nicht unwesentlich zu den meditativen, manchmal geradezu sakralen Klangfarben bei, die Haslers kraftvolle, weiche Stimme und Hanschels warmes Altsaxophon ausbreiteten. Hall und live erzeugte Loops schwebten in einer so noch nicht erlebten Dichte durch den Raum.“
(Westfälischer Anzeiger, Oktober 2004)
Dowland trifft Gegenwart
(…) So wechselte die Stimmung zwischen ruhigen Momenten und temperamentvollen Ausbrüchen. Beeindruckend waren beide Künstler- sie bewältigen einen ungeheuren Tonumfang und enorme Intervallsprünge.
Hätte man nicht gesehen, dass Gabriele Hasler „nur“ singt, hätte man meinen können, sie bedient mehrere Instrumente.
Das Duo war perfekt aufeinander eingestimmt und bot ein faszinierendes Programm, das Publikum dankte mit herzlichem Applaus.
Als Zugabe spielte das Duo die Bearbeitung eines alten englischen Folksongs, „Lovers Tasks“, ein irrwitziger Parforceritt fürs Altsaxophon.
(Gothaer Allgemeine, Oktober 2004)
Unerschrockene Erneuerer
„…Roger Hanschel und Gabriele Hasler sind unerschrockene Erneuerer, die den Blick ohne Berührungsängste auf einen fernen, nicht bereits abgesteckten Horizont richten. In hochkonzentrierten Dialogen spielen sie sich virtuos die Bälle zu- zwischen Jazz, Renaisance, Improvisation und Versatzsatücken aus alter, fast vergessener Musik. Die sehnende, romantische Liebe (Hasler:“Wie bei der Popmusik“) bildet gabei ein Grundmotiv des Abends, das die beiden durch Anleihen an klerikale Gesänge, zeitgenössische und medidative Momente beleben und in teils humorvolle, verspielte Sequenzen überführen. Droht das Ganze esoterisch zu werden, ist es meist Saxophon-Mafia-Mitglied Hanschel, der das Publikum auf den Boden zurückholt. Dem vermeintlich Erhabenen des Raumes begegnet er mit einer anarchischen Freiheit. Aber Hanschel ist kein Akrobat des schrillen Effekts. Er nimmt seine Freiheit der Interpretation mit einem Tatendrang ernst, der überzeugt, und bei jegem Ton, den er spielt, den Eindruck hinterläss: Stimme , diese Stimme und dieser Saxophonton gehören zusammen. Die seismographischen Ausschläge, die sein Spiel verzeichen, wirken dabei nie aufgesetzt, sondern organisch, aus der Musik heraus entwickelt.“
(Reutlinger Nachrichten, 21.10.04)
Dowland-Lovesongs- supermodern
„Die besondere Reihe“ der städtischen Konzerte entführte im Museum Kurhaus in ungewöhnliche und recht avantgardistische Klangefilde, wo ein exclusives Duo einen interessanten Spagat unternahm. Die international renommierte und kreative Sängerin Gabriele Hasler präsentierte mit dem Komponisten und versierten Saxophonisten Roger Hanschel durchweg Lovesongs des vor 400 Jahren berühmten Lautenisten John Dowland- allerdings nicht im Original. Erwartet man beim Vortrag von Lovesongs nicht eine Stimme, die sich mit Charme, Gefühl und Wehmut mitteilt?
Doch was im Innersten verliebter Menschen vorgeht, das vermittelt die seit zwei Jahrzehnten zwischen E- und U-Musik operierende Altistin nicht allein mit singender Stimme. Sie weitete die Ausdrucksfacetten ungemein aus, formte das thematische Material beliebig um und realisierte das Liedgut weit häufiger flüsternd, wispernd, seufzend oder rasch ins Mikrophon gesungene Vokalisen und gesprochenen Silben- als werktreue Interpretin, als „Instrument“ wie als energetische ideenreiche Improvisatorin mit einem schier unbegrenzten Reichtum an vokalen Klangfarben.
Ebenso unkonventionell agierte Hanschel mit seinem Altsaxophon. Seine instrumentale Duostimme verriet vor allem in eigenen Kompositionen eine gekonnt umgesetzte Lust am Experimentieren. Zuweilen schien es , als höre man nur eine Stimme. „Go christal tears“ verdeutlichte ebenso, dass Hanschel ein Gratwanderer zwischen Jazz und Neuer Musik ist…… Für die musikalische Exkursion gab es viel Beifall“
(Rheinische Post, 25.5.2005)
Liebe in Zeiten des Saxophons
„…… Die Liebe – eifersüchtig, sehnsüchtig, sorgend, erfüllt – wird heutzutage zwar ebenso erlebt wie vor 400 Jahren, aber ihre Ausdruckformen sind doch anders ausgeprägt. Und genauso wie heute einerseits der historischen Aufführungspraxis nacheifert, kann man auch die Elemente alter Musik für ganz neue Musik verwenden.
Hasler und Hanschel machten dies meisterhaft. Technisch befanden sich die beiden auf allerhöchstem Niveau. Doch alle Virtuosität war nie Selbstzweck, sondern stets dem gewünschten Ausdruck untergeordnet. Dabei ist erstaunlich, welche musikalischen Mittel den beiden zur Verfügung stehen. Gabriele Hasler kann mit ihrer dunklen Stimme fetzten, wie man es sonst nur von stämmigen schwarzen Sängerinnen kennt. Sie kann den arabischen Gesangsduktus auf bewundernswerte Art verwenden, um dann genauso intensiv die bezaubernden Verzierungen des Altmeisters zu verhauchen. … Hasler und Hanschel zeigten, wie reich die Musik ist, wie sehr heute verschiedene Stile, Zeiten und Techniken zusammenpassen. Das Publikum war begeistert.“
(NRZ, 24.5.2005)
Wunderschönes Album !!!
Da hat sich die deutsche Jazzsängerin Gabriele Hasler eine aparte Aufgabe gesucht: Sie widmet sich, nur von den Saxophonklängen Roger Hanschels umschmeichelt, den Kompositionen von John Dowland, einem Komponisten der sehr alten Zeit (1563 bis 1626). Also ist die CD folgerichtig nicht echt Jazz. Gabriele Hasler singt die wunderschönen Stücke schlicht und doch mit großem Ausdruck in der Stimme, so daß sie ganz der schönen Lyrik dient. Roger Hanschel am Altsaxophon ist bei dieser CD das As im Ärmel, er umschmeichelt die Stimme, deutet die Harmonien an, die mal überraschend nach Dur oder Moll umschlagen. Beide Melodielinien umweben sich zu einer Einheit. Die aparte Besetzung mit Stimme und Saxophon hat etwas sehr fragiles und intimes – dafür eignen sich die Stücke von John Dowland in den wundervollen Bearbeitungen von Gabriele Hasler und Roger Hanschel – übrigens in einer Kirche aufgenommen – hervorragend. Wunderschönes Album!
(Jazzpodium 2004)
die beste aller nur möglichen Möglichkeiten
„Gabriele Haslers und Roger Hanschels musikalische Zusammenarbeit hat eine immense Entwicklung durchgemacht. In komponierten Zusammenhängen genauso wie im Bereich improvisierter Interaktion profitiert ihre Musik von den vielen Jahren gemeinsamer Arbeit und den in dieser Zeit neu entwickelten klanglichen Parametern. Ihre aktuelle Konzentration auf die Musik des Renaissancekomponisten John Dowland bringt das beste aller nur möglichen Ergebnisse hervor: eine Bewahrung der originalen Liedstrukturen genauso wie die behutsame improvisatorische Annäherung an die zerbrechlichen Texturen Dowlands. Deren Vorlagen und Parameter werden von Gabriele Hasler und Roger Hanschel auf eine Weise phantasievoll aufgegriffen und umgearbeitet, die beinahe eine neue Musikkategorie entstehen läßt.“ (Jazzart.de, 2005)
„…… Die Liebe – eifersüchtig, sehnsüchtig, sorgend, erfüllt – wird heutzutage zwar ebenso erlebt wie vor 400 Jahren, aber ihre Ausdruckformen sind doch anders ausgeprägt. Und genauso wie heute einerseits der historischen Aufführungspraxis nacheifert, kann man auch die Elemente alter Musik für ganz neue Musik verwenden.
Hasler und Hanschel machten dies meisterhaft. Technisch befanden sich die beiden auf allerhöchstem Niveau. Doch alle Virtuosität war nie Selbstzweck, sondern stets dem gewünschten Ausdruck untergeordnet. Dabei ist erstaunlich, welche musikalischen Mittel den beiden zur Verfügung stehen. Gabriele Hasler kann mit ihrer dunklen Stimme fetzten, wie man es sonst nur von stämmigen schwarzen Sängerinnen kennt. Sie kann den arabischen Gesangsduktus auf bewundernswerte Art verwenden, um dann genauso intensiv die bezaubernden Verzierungen des Altmeisters zu verhauchen. … Hasler und Hanschel zeigten, wie reich die Musik ist, wie sehr heute verschiedene Stile, Zeiten und Techniken zusammenpassen. Das Publikum war begeistert.“
(NRZ, 24.5.2005)
Wunderschönes Album !!!
Da hat sich die deutsche Jazzsängerin Gabriele Hasler eine aparte Aufgabe gesucht: Sie widmet sich, nur von den Saxophonklängen Roger Hanschels umschmeichelt, den Kompositionen von John Dowland, einem Komponisten der sehr alten Zeit (1563 bis 1626). Also ist die CD folgerichtig nicht echt Jazz. Gabriele Hasler singt die wunderschönen Stücke schlicht und doch mit großem Ausdruck in der Stimme, so daß sie ganz der schönen Lyrik dient. Roger Hanschel am Altsaxophon ist bei dieser CD das As im Ärmel, er umschmeichelt die Stimme, deutet die Harmonien an, die mal überraschend nach Dur oder Moll umschlagen. Beide Melodielinien umweben sich zu einer Einheit. Die aparte Besetzung mit Stimme und Saxophon hat etwas sehr fragiles und intimes – dafür eignen sich die Stücke von John Dowland in den wundervollen Bearbeitungen von Gabriele Hasler und Roger Hanschel – übrigens in einer Kirche aufgenommen – hervorragend. Wunderschönes Album!
(Jazzpodium 2004)
die beste aller nur möglichen Möglichkeiten
„Gabriele Haslers und Roger Hanschels musikalische Zusammenarbeit hat eine immense Entwicklung durchgemacht. In komponierten Zusammenhängen genauso wie im Bereich improvisierter Interaktion profitiert ihre Musik von den vielen Jahren gemeinsamer Arbeit und den in dieser Zeit neu entwickelten klanglichen Parametern. Ihre aktuelle Konzentration auf die Musik des Renaissancekomponisten John Dowland bringt das beste aller nur möglichen Ergebnisse hervor: eine Bewahrung der originalen Liedstrukturen genauso wie die behutsame improvisatorische Annäherung an die zerbrechlichen Texturen Dowlands. Deren Vorlagen und Parameter werden von Gabriele Hasler und Roger Hanschel auf eine Weise phantasievoll aufgegriffen und umgearbeitet, die beinahe eine neue Musikkategorie entstehen läßt.“ (Jazzart.de, 2005)
und gänzlich ohne Eile zeigt die Liebe ihr Gesicht
„… Ton für Ton, Nuance um Nuance und gänzlich ohne Eile zeigt die Liebe ihr Gesicht. Jetzt ist klar, dass sie sich nicht bedingungslos offenbart: Sie braucht Zeit – und auch Hasler gibt ihr diese, als sie in die Apsis wandelt, die sodann zur Stätte eines Zeremoniells wird, das so vieles vereint: Gesang und Gebet, Okzident und Orient, Gestern und Heute. Und auch Hasler selbst vereint so unglaublich vieles, überrascht wieder und wieder mit Interpretationen voller verblüffender Polarität. Da hat sie gerade noch mit körperloser Leichtigkeit in den höchsten hellen Lagen jubiliert – und schon bettet ihre Stimme Ohr und Seele in eine abgründige Dunkelheit. Dann betört sie mit arabisch anmutenden Ostinati – und landet flugs in der Welt der elektronischen Geräusche. Und Dowland ist bei Hasler und Hanschel kein Renaissance-Requisit – hier lernt man ihn auch durch Live-loops kennen, die das kongeniale Duo in seine Klangperformance einbaut, die dessen eigene Kompositionen mit denen des alten Meisters verknüpft und die das Wort zu Klang werden lässt. Und Klang zu Worten. Und einen Eierschneider zu einer metallisch spitz tönenden Harfe – ein Minimalismus mit mächtig Biss. Das fragile Geschöpf, mit dessen Erscheinen Hanschel dieses wagemutige, ehrliche Hohelied der Liebe angestimmt hat, ist gut gediehen. Auch der Saxophonist war äußerst fürsorglich: Er hat die Liebe nicht musikalisch überfordert, nicht überfrachtet. Aber er hat ihr freien Lauf gelassen, als sie bereit war für eine intensive Hemmungslosigkeit – die toll dosierten rauschhaften Trillerketten schließt man vorbehaltlos ins Herz. (Peter A. Zdansky, Gmünder Tagespost 7/2008)
Das Zentrum der Musik
„…Die Programmfolge des Abends ist völlig egal. Hasler-Hanschel entwickeln eine ganz eigene, stimmige Symbiose aus englischen Texten und dem Empfinden, Musizieren, Improvisieren und Experimentieren im Hier und im Jetzt. Eine sehr erfrischende Alternative zur doch oft sehr selbstverliebten „historischen“ Aufführungspraxis. Sie holen die Lieder in der Vergangenheit ab und transportieren sie mit den Mitteln unserer Zeit in die musikalische Gegenwart, spielen, zerlegen, verfremden, setzen neu zusammen…bauen Aktuelles mit den Versatzstücken der Vergangenheit. Damit sind sie unter Umständen viel „historischer“ als „historische“ Ensembles, denn alle musikalischen Zeiten vor uns adaptierten das Alte, bauten es um, rissen ab, schufen neu und spielten in allen Bereichen der Kunst mit den so entstanden Freiräumen. …….Wer ist das eigentlich gerade? Die Sängerin? Der Saxophonist? Ist das wichtig? Nein, denn es geht um Klang, um Erleben, um Gefühl und Ausdruck, nicht darum, wer nun gerade welchen „Ton“ erzeugt. Was zählt ist das große Ganze, der Klang im Raum und in der Zeit. Dies entsteht mit und aus Versatzstücken der Musik aller Zeiten und Kulturen – Musik aus Nord, Süd, Ost und West treffen sich in Gabriele Hasler und Roger Hanchel, die in diesem Moment für ihr Publikum das Zentrum der Musik in die Johanniskirche holten. (hat, Rems-Zeitung 7/2008)
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